Fahrt ins Winterlager

 

 

 

Bereits am 19.9. sind wir morgens Richtung Holtenau gefahren. Nach knapp 3 Stunden Wartezeit dürfen wir in die Schleuse einfahren. Vor uns 3 Frachter, mit uns 10 Boote. Unser Ziel ist der Flemhuder See mit einer kleinen Reede für Sportboote. Es gibt dort auch Plätze an überdimensionierten Pfählen (sind wohl übrig gewesen bei der Erneuerung der Dalben in den Weichen), aber die sind wegen der Abstände nur für kleinere Boote zu gebrauchen. Also haben wir geankert. Mit den neuen Batterien sollte es wohl gelingen, den Anker wieder zu Hieven.

 

 

 

Ein sehr ruhiger Ankerplatz mit Blick auf die vorbeifahrende Schifffahrt. Abends kamen noch einige Boote dazu. Gingen vor Anker, legten sich vor die Pfähle oder mit dem Heckanker an einen Pfahl.

 

 

 

Am 20.9. sollten wir um ca. 13.50 Uhr vor der Dick-Werft sein. Anker auf ging alles gut, aber Kette und Anker waren total verdreckt vom Schlamm. Peter hat den Anker dann im Wasser hängen lassen, um ihn während der Fahrt sauber zu spülen und dabei ist der Anker dann samt ca. 80 m Kette ausgerauscht, bis wir durch Rückwärtsfahrt die „Notbremse“ ziehen konnten. Was für ein Desaster!! ca. 50 m hat die Ankerwinsch dann mühsam wieder hoch geholt, dann ging mit der Winsch nichts mehr. Den Rest musste Peter mit der Hand einholen. Eine äußerst mühsame und anstrengende Arbeit, zumal das Beste zum Schluss kommt: der Anker mit 25 kg.

 

 

 

Nach der Aktion und einer Wartezeit von 40 Minuten in der Weiche – wir mussten einen Schleppzug passieren lassen – hatten wir freie Fahrt nach Holtenau und etwas Zeit zum Kräfte sammeln und erholen. Zu unserer Überraschung lag nur ein Motorboot am Warteschlengel und als Peter an der Dick-Werft langsam vorbeifuhr, rief man uns heran zum Festmachen. Viele Boote, die vor uns hätten geslippt werden sollten, waren nicht rechtzeitig durch die Schleuse gekommen und so kamen wir gerade recht, um den Leerlauf im Betrieb zu füllen. Wie im letzten Jahr enterten die Mitarbeiter das Boot, die Achterstagen wurden losgeschraubt, die Gurte angebracht, an Land mit Hochdruck das Unterwasserschiff gereinigt und schon ging es aufs Gelände.

 

 

 

Ein Anruf genügt. Jürgen hat uns abgeholt und zu unserem Auto in Schilksee gebracht.

 

 

 

Die „To-Do-Liste“ wird nun abgearbeitet, soweit das Wetter mitspielt. Der Anfang ist gemacht: die Fasspumpe für den Tagestank, die schon ein paar mal versagt hat, hat eine elektrische Unterstützung bekommen und ein Filter ist eingebaut zwischen Tank und Tagestank.

 

 

 

Antenne und Windex hat Peter vom Mast geholt, da wir im Sommer nur einen sehr schlechten Empfang im Radio hatten und auch nur eine geringe Reichweite beim AIS-Empfang.

 

 

 

Der Motor muss noch winterfest gemacht, die Ankerwinsch ausgebaut werden – und und und.

 

 

 

 

 

 

Batteriewechsel

 

 

 

Bereits in Augustenborg hatte Peter für den Kauf der neuen Batterien im Internet recherchiert und war fündig geworden bei einem in Ulm ansässigen Dänen. Statt einer großen Versorgerbatterie sollten es 4 kompakte à 85 Ampere leistende Batterien werden, um das Batteriefach optimal zu nutzen. Die Anlieferung via Spedition zu uns nach Hause klappte hervorragend.

 

Beim Abkabeln haben wir alle losen Enden sorgfältig beschriftet und die Anordnung der Batterien bestimmt.

 

Die alte Batterie aus dem Boot zu bugsieren, war nicht so leicht, wiegt diese doch so um die 70 kg. Mit dem Großfall und mehrfach gesichert haben wir sie durch das Oberluk an Land gebracht, mit tatkräftiger Hilfe gleich ins Auto verladen und zur Feuerwehr gebracht. Der Feuerwehrmann packte die Batterie nahezu mühelos an, um sie in einen Container zu stellen, bewundernswert!

 

 

 

Guten Mutes machten wir uns dann auf die Suche nach dicken Kabeln, entsprechenden Kabelschuhen und was man sonst so braucht. Kabel gab es beim Bauhaus und in der Stadt, passende Kabelschuhe leider nicht in ausreichender Zahl. Schon waren wir auf der Fahrt nach Raisdorf zur Firma Conrad, die es aber leider zu unserer großen Überraschung in Raisdorf nicht mehr gibt. Die Abfahrt zur Firma Bosch haben wir wegen einer Großbaustelle auf der Bundesstraße verpasst. Internet sei Dank fand Peter dann eine Firma im Ostuferhafen, die die Kabelschuhe in ausreichender Zahl vorrätig hatte und wir sie abholen konnten. Damit war dann der nächste Vormittag verplant.

 

 

 

Inzwischen waren die Batterien alle einmal aufgeladen. Um die Kabelschuhe auf das Kabel zu pressen, benötigt man eine spezielle Zange und ganz viel Kraft. Die Zange hat Peter daher in einen Schraubstock gespannt und mit einem Rohr den Hebel verlängert.

 

 

 

Mehrere Fuhren zum Boot waren erforderlich, um die Batterien an Bord zu bringen. Mit großer Vorsicht und zwischendurch immer wieder vergewissern, wurden dann die Batterien untereinander verbunden und alle übrigen Kabel entsprechend angeschlossen. Dann kam der spannende Moment: Kein Lichtbogen, alles dreht sich und bewegt sich, Pumpen, Licht, Kühlschrank – große Freude und Erleichterung!!!

 

 

 

 

Zweimal Großenbrode und ein Stück dänische Südsee

 

 

 

Mit Tina und Marrit haben wir einen schönen Nachmittag verbracht. Strand und Spielplatz wurden ausgiebig erforscht. Aber auch an Bord gab es viel für Marrit zu entdecken. In Windeseile ist es ihr gelungen, den Niedergang - mit den für so kleine Beine doch großen Stufen - zu bewältigen.

 

Da am Wochenende darauf der 35. Sundlauf in Großenbrode stattfinden sollte, an dem Tina gerne mitlaufen wollte, haben wir uns noch einmal dort verabredet und sind zwischendurch nach Wismar gesegelt. Die Stadt ist immer einen Besuch wert. Das Räucherfischangebot am Hafen und der Fabrikabverkauf von Fischkonserven und TK-Fisch gehören zu unserem Besuchsprogramm und was uns auf einer Radtour um die Bucht besonders gefiel, war die reichliche Brombeerernte und aufgelassene Gärten (wegen Straßenbau), wo wir die ersten Äpfel und Birnen ernten konnten.

 

 

 

Die Rückreise nach Großenbrode bei WSW 4/5 und sehr böigem Wind war schnell geschafft. Vor dem Hafen haben wir noch eine Ehrenrunde bis Dameshöved und zurück eingelegt, um dann bei abnehmendem Wind einzulaufen. Ein schöner Segeltag.

 

Leider war für das Wochenende kein schönes Wetter angekündigt. Zum Glück hielt sich der Regen in Grenzen, so dass wir mit Marrit am Sonnabend noch den Spielplatz besuchen und ihrem Bewegungsdrang gerecht werden konnten.

 

Auch das Schlafen an Bord klappte hervorragend, so dass wir abends noch eine Runde Scrabble zu dritt spielen konnten.

 

 

 

Der Sundlauf wurde am Sonntag gestaffelt gestartet. Zuerst die Kinder, die 5 km-Läufer und dann folgte Tinas 10 km-Gruppe. Mit Marrits Reaktion hatte ich nicht gerechnet. Sie weinte herzzerreißend, als Mama fröhlich winkend davonlief. Um so fröhlicher war dann das Wiedersehen nach knapp einer Stunde. Tolle Leistung von Tina. Sie hat in ihrer Gruppe den 3. Platz belegt.

 

 

 

Nachmittags kam sogar noch die Sonne raus, so dass wir einen kleinen Ausflug zum Natur-Erlebnispfad unternehmen konnten. Hier hatte Marrit Freude an den hölzernen Tieren wie Fuchs und Igelfamilie, vor allem hatten es ihr die kleinen Nebenwege zum Ufer angetan.

 

 

 

Am 20.8. sind wir schon um 7.35 ausgelaufen. Das Fahrwasser durch den Fehmarnsund war schnell erreicht. Der Wind wehte aus SSW 3, später SW 4 und drehte langsam auf WSW. Um 13.30 kam er mit einer langen Boe dann aus NW 4-5, Zeit für ein Reff. Der schöne Wind war aber nur von kurzer Dauer, gegen 14.00 mussten wir die Maschine zu Hilfe nehmen. Um 15.15 hatten wir den Kieler Leuchtturm quer und um 16.30 waren wir fest in Schilksee.

 

 

 

Nach kurzer Stippvisite zu Hause sind wir am 21.8. gleich wieder ausgelaufen nach Olpenitz. Das Gelände rund um den Hafen ist noch immer eine Großbaustelle, immerhin gibt es inzwischen einen guten Edeka-Markt.

 

 

 

Der 22.8. war wieder ein Super-Segeltag. Um 8.40 sind wir ausgelaufen, um 12.25 hatten wir den Lt. Skoldnaes auf Aerö quer, und wenig später haben wir bei Avernakö die Rinne passiert. Im Svendborgsund lief der Strom mit und um 15.00 waren wir fest in Svendborg. Und alles bei herrlichstem Sonnenschein.

 

 

 

Für Freitag hatten wir ein Treffen zum Fischessen mit Sylvi und Wolfgang verabredet. Die Platte war so reichlich, dass wir gleich für mehrere Tage versorgt waren. Stadtbummel und der Besuch von alternativen Künstlern auf dem ehemaligen Werftgelände gehörten dazu. Svendborg ist eine sehr lebendige Stadt mit einem vielfältigen Angebot.

 

 

 

Am Sonnabend fiel nach 27 sm, viel Maschine an/Maschine aus und wenig Segeln der Anker in der Helnaes-Bugt. Sylvi und Wolfgang gingen bei uns längsseits zum Klönschnack, bevor sie abends dicht unter Land verholten, um dort zu ankern. Wir finden 5 m Wassertiefe in Ordnung (für sie gefühlt mitten auf See zu ankern), die beiden stehen gern neben dem Boot im Wasser.

 

 

 

Da wir den Anker nur recht mühsam aus dem Grund bekommen haben, wollten wir lieber nicht mehr ankern. Die Ankerwinsch ist, das hatten wir vorher schon festgestellt, überholungsbedürftig, und unsere Batterie hat 19 Jahre auf dem Buckel und muss noch bis nach Hause durchhalten.

 

 

 

Sylvi und Wolfgang wollten uns eine Boje besetzen in einer sehr schönen Bucht vor Assens, aber bei dem tollen Wochenendwetter hatten wir da keine Chance. So sind wir in den Hafen von Assens gefahren. Mit ihrem wenigen Tiefgang können sie dicht unter Land fahren, wo wir um die Untiefen große Bogen segeln müssen.

 

 

 

Am Montag wehte der Wind aus SSE 3, so dass wir gut den Alsensund anliegen konnten. Im Sund haben wir gekreuzt bis zum Fjord nach Augustenborg, wo wir um 16.15 fest waren. Eine Neuentdeckung für uns, ein sehr gepflegter Hafen. Das Schloss Augustenborg mit seiner großzügigen Parkanlage ist flächenmäßig fast so groß wie der Ort. Sylvi und Wolfgang hatten im Alsensund geankert und kamen am nächsten Tag in den Hafen, wo wir Wolfgangs Geburtstag bei Kaffee und Kuchen feiern konnten nach einem ausführlichen Rundgang durch den Schlosspark und einer Galeriebesichtigung. Was uns auffiel, waren die vielen elektronisch gesteuerten Rasenmäher. Leider hatten sie auch zahlreiche Champignons umgemäht, so dass für uns nur wenig übrig war.

 

 

 

Am 28.8. sind wir durch den Alsensund nach Sonderburg motort, um 11.40 konnten wir die Brücke passieren und bei SSE 3 aus der Flensburger Förde kreuzen, bevor der Wind wieder nachließ und wir unter Maschine noch einmal in Olpenitz festgemacht haben.

 

 

 

Der nächste Morgen empfing uns mit herbstlichem grau in grau und Wind aus WSW 2-3, trotzdem war es angenehmes Segeln und um 12.45 waren wir fest am Treidelsteg Nord in Schilksee.

 

 

 

Ende einer schönen Sommerreise 2019

 

 

Von Mecklenburg-Vorpommern nach Schleswig-Holstein

 

 

 

Die Fahrt von Lubmin bis zum Ankerplatz vor dem Neuendorfer Leuchtturm gestaltete sich leider wieder als Fahrt unter Motor. Wir hatten gehofft, mit aufkommendem Wind nach dem Passieren der Ziegelgrabenbrücke segeln zu können, aber leider pustete uns der Wind entgegen. Im engen Fahrwasser nach Barhöft schnippelte uns ein großes Boot, nahm die Fahrwassertonne auf der verkehrten Seite, um in das Fahrwasser nach Hiddensee zu kommen. Drehte dann wieder in unser Fahrwasser, bedrängte zwei kleinere Boote und setzte dann zum Überholen unseres Bootes an. Ich wollte schon einen großen runden Fender rausholen, aber dann fuhr das Boot doch mit Abstand vorbei. Nach einer Entschuldigung bei uns für sein merkwürdiges Manöver fuhr er dann stramm auf der falschen Fahrwasserseite seinem Ziel Barhöft entgegen. Wir setzten unseren Kurs durch das Gellen-Fahrwasser fort, an Steuerbord weite Sände mit wenig Wasser und vielen Vögeln darauf, u.a. zwei Seeadler auf einem großén gestrandeten Ast. Vor dem Leuchtturm von Neuendorf haben wir auf 5 m Wassertiefe geankert, gebadet, per Schlauchboot den Strand besucht und den Tag genossen. Einziger Wermutstropfen, unsere Ankerwinsch ist nicht in Ordnung. Ein dicker Punkt für die "To-do-Liste" im Winter.

 

 

 

Für Freitag, den 26.7., war zunehmender Wind aus NE angekündigt, also sind wir schon früh ankerauf gegangen. Waren froh, als der Anker wieder oben war. Schnell wurden Groß und Fock gesetzt. Um 11.40 war die Untiefentonne Darßer Ort West quer. Der Wind frischte langsam auf aus NE 4-5 und die See wurde rauher. Die Fock wurde vor dem Hafen eingerollt und unter Groß ging es in den Hafen (Maschine im Leerlauf). Platz ist da genug, aber man weiß ja nie, was hinter der Hafenmauer los ist, wenn man in den Wind gehen muss. In diesem Fall mussten wir fast einen Drehkreis fahren.

 

 

 

Da schon Schiffe im Päckchen lagen, haben wir gar nicht mehr nach einer freien Box geguckt und sind bei einer großen Motoryacht längsseits gegangen. Ein Abenteuer für sich, da das Schanzkleid für mich in Brusthöhe war, die Klüsen aber am Boden für mich nicht erreichbar. An Bord war leider keine helfende Hand. Abends belehrte uns der Eigner dann, nicht achtern durch sein Schiff zu gehen - was auch gar nicht möglich war - und krittelte an unserem langen Kabel über sein Vorschiff. Natürlich durfte auch eine Bemerkung über eventuelles Getrampel über Deck nicht fehlen. Der nächste freie Platz in einer Box am anderen Morgen war unserer!! Mit Genugtuung konnten wir feststellen, dass ein Motorboot mehrere Tage längsseits lag, aber unter Motorbootfahrern versteht man sich ja vielleicht besser.

 

 

 

Über eine Woche Kühlungsborn haben wir gut ausgehalten. Das Wetter war wechselhaft von Strandwetter bis Sauna-genießen. Zwei nette Abende haben wir mit Barbara und Hans verbracht, die mit ihrer "Resolute" vom Schweden-Baltikum-Törn auf der Heimreise nach Lübeck waren.

 

 

 

Am Montag, 5.8. sind wir von Kühlungsborn nach Neustadt in Holstein gefahren. Zuerst unter Motor mit Badepause, die letzten 18 sm unter Segel. In Neustadt waren wir früher sehr oft von Lübeck aus. Aber das ist mehr als 40 Jahre her. Inzwischen sind die Stege alle neu und es gibt den großen Ankora-Yachthafen. Wir lagen an der Pier mit kurzem Weg zur Stadt. Am Dienstag war Markt und der hat uns begeistert. Allein drei Fischstände und zwei mit Käse waren da und ein großes Angebot an Obst und Gemüse. Das Wetter war schwül-warm und eigentlich wartet man auf ein klärendes Gewitter!

 

 

 

Am Mittwoch wollten wir im Ankora-Hafen zum Bunkern, aber drei Schiffe lagen schon an der Pier, davon 2 Motorboote - das konnte dauern. So haben wir verzichtet und sind weiter gesegelt. Grömitz wollten wir mal wieder besuchen, aber der Hafen war gesteckt voll. Kein Erfolgserlebnis. Unter Großsegel bei sehr achterlichem Wind und zunehmendem Regen war Dameshöved schnell erreicht und der Kurs auf Großenbrode abgesetzt. In der Klemens Werft Marina waren sogar noch mehrere Plätze frei. Fast ein Geheimtipp: Ruhiges Liegen, günstiges Hafengeld, Strand gleich nebenan und schöne Radfahrgegend, Brombeergebüsche inclusive. Einziger Nachteil: der Schwimmsteg liegt sehr tief und es ist mit Kletterei verbunden von und an Bord zu kommen.

 

 

 

Morgen erwarten wir Besuch. Tina kommt mit Marrit zu Besuch. Wir freuen uns schon auf einen schönen Nachmittag mit den beiden.

 

 

Wechselhafte Segel- und Motortage

 

 

 

Dzwinow haben wir doch nicht noch einmal angelaufen, sondern sind am 16.7. gleich nach Swinemünde gefahren. Dort haben wir unsere letzten Zlotys für Hafengeld, Dusche (Langstreckenduschen 7 Minuten = 7 Zloty), abendliches Essen an der Promenade und Räucherfisch ausgegeben. Die letzten Münzen hat sich eine Straßenmusikantin verdient.

 

 

 

Am Donnerstag, dem 18.7. haben wir im Hafen noch schnell Kaffee gekocht und während der "Kaiserfahrt" gefrühstückt. Hoffnungsvoll haben wir am Ende des Kanals dann Segel gesetzt, um über das Haff nach Ückermünde zu segeln. Leider drehte der Wind und frischte auf, so daß daraus eine Kreuzstrecke wurde. Den Kreuzschlägen sind "natürliche" Grenzen gesetzt, zum einen durch Flachs mit Bundgarnpfählen, zum anderen durch Netze, deren Verlauf im aufgewühlten Wasser nicht zu erkennen ist, so dass man sich nicht sehr weit vom offiziellen Fahrwasser entfernen kann. Die letzten Meilen konnten wir dann endlich auf Ückermünde zuhalten. Beim Vorsegel bergen ist dann auch noch eine Schot ausgerauscht und in der Ücker ist uns ein Vogel ins Rigg geflogen und tot an Deck gelandet. Um anzulegen war dann noch mal Maßarbeit gefordert. Zum Vordermann mussten ca. 10 cm ausreichen und der Hintermann war zum Glück so klein, das sein Bug zwischen Pier und Selbststeueranlage passte. Das war eindeutig kein angenehmer Segeltag.

 

 

 

Wie schnell sich das Wetter doch ändert. Zwei Tage später motoren wir bei strahlendem Sonnenschein über ein spiegelglattes Haff. Das Wasser ist grün von der Algenblüte. Die armen Urlauber, die im Seebad Ückermünde gerne baden wollen!

 

Vor der Zecheriner Brücke sammeln sich die Boote, nach dem Passieren können Segel gesetzt werden, es tut sich eine Brise auf. Bei uns klemmt die Rolle vom Vorsegel (da bewegt sich gar nichts mehr), so dass wir eines der wenigen Boote sind, die weiter unter Motor fahren. Wir beschließen, gleich bis Kröslin zu fahren, da dort alle Gewerke zu finden sind, falls wir Service brauchen. Um 17.55 Uhr passieren wir die Brücke in Wolgast und um 19.00 Uhr sind wir fest in Kröslin. Am nächsten Tag haben wir das Segel abgeschlagen, die Rolle abgebaut und auch die Ursache gefunden. Ein Bolzen hatte sich aus der Rollanlage gelöst. Das bekloppte ist eigentlich, dass dieser Bolzen schon auf der Hinreise in Karlshagen an Deck lag und wir ihn nicht einordnen konnten, da diese Bolzengröße im Rigg sonst nicht vorkommt. Da zuvor der Hafenmeister bei uns an Deck war und Leinen neu belegt hat - er hatte ja einen schönen Poller für uns an der Pier angebracht - hatten wir vermutet, daß er diesen Bolzen verloren hatte. Glück im Unglück, daß diese Blockade bei wenig Wind aufgetreten ist. Wesentlich unangenehmer wäre es gewesen, wenn die Fock sich nicht hätte einrollen lassen und das beim Einlaufen in einen fremden Hafen!

 

 

 

Kröslin ist eine sehr großzügig angelegte Marina mit sehr viel Platz zwischen den Stegen (und mit 30,-- € pro Nacht verhältnismäßig teuer). Von unserem Liegeplatz hatten wir einen schönen Blick über den See und das flache Land am Peenestrom. Mangels Badestelle habe ich gleich vom Boot aus gebadet.

 

Von Kröslin sind es nur 11 sm bis Lubmin. Eigentlich hätten wir gerne geankert, aber es gibt eine Gewitterwarnung für abends oder nachts, so dass wir doch lieber im Hafen liegen. Bei leichtem Wind aus E konnten wir in der Knaakrückenrinne unser Vorsegel ausrollen und bis Lubmin segeln. Der Hafen liegt im Schatten des still gelegten gewaltigen Atomkraftwerks. Vom Hafen aus ist das Kraftwerk aber nicht zu sehen, es wird von einem Wald verdeckt.

 

Gleich nebenan ist ein schöner Strand.

 

 

 

Gewitter haben wir nicht abbekommen, aber ausgiebigen Regen. Zweimal waren wir in Lubmin. Der Ort liegt ca. 2 km vom Hafen entfernt. Hinter dem Dünengürtel führt ein Bohlenweg zum Ort. Einen richtigen Ortskern findet man nicht. Ein bescheidenes kleines Seebad.

 

 

 

Heute (23.7.) waren wir mit dem Rad im 8 km entfernten Fischereihafen Freest. Die ersten Kilometer umrundet man das stillgelegte und zu einem großen Teil zurückgebaute Atomkraftwerk Lubmin - inzwischen haben sich mehrere Firmen auf dem Gelände angesiedelt und hier soll auch die umstrittene Gas-Pipeline von Russland "Nordstream II" ankommen. Die letzten 6 km geht die Straße dann durch Wald und Feld. Gestärkt durch Fisch und Eis haben wir dann die Rückfahrt angetreten, inzwischen brannte die Sonne vom Himmel. Das waren schweißtreibende 8 km! Von Bord aus haben wir uns gleich ins kühle Nass gestürzt. Morgen wollen wir Richtung Hiddensee. Es ist Ostwind angekündigt und da wollen wir beim Neuendorfer Leuchtturm ankern.

 

 

Auf zu neuen Häfen

 

 

 

Swinemünde haben wir am 6.7. verlassen und sind mit Kurs 60 ° an der Halbinsel Wolin mit seiner hohen Steilküste entlang gesegelt. Bereits um 13.45 Uhr waren wir im kleinen idyllischen Hafen von Dziwnow fest. Die nächsten Tage wehte kräftiger Wind aus NW, der direkt auf die Küste bläst, so dass ein Aus- oder Einlaufen sehr ungemütlich und gefährlich ist. In den Flusshäfen steht dann der Strom gegen den Wind. so daß sich eine ordentliche See aufbaut. Im Fischereihafen lag eine kleine Yacht, die mit gebrochenem Ruder in Seenot geraten war und beim Bergen einen Totalschaden erlitten hat. Beim Schleppen in rauher See war zusätzlich der Mast gebrochen. Ein sehr trauriger Anblick.

 

 

 

Dziwnow ist ein beliebter Ferienort, die Hauptstraße ist ein einziger Rummelplatz. Hüpfburgen, Karussels, Eisbuden, Cafés, Restaurants mit deftigen Gerichten und Souveniershops reihen sich aneinander. In einer Seitenstraße haben wir eine gute Räucherei gefunden. Direkt hinter dem Strand verläuft eine Promenade, die an ungeschützten Stellen zum versanden neigt. Bei nachlassendem Wind war ich einmal zum Schwimmen. Am Strand herrschte eine unglaubliche Enge. Zwischen den einzelnen Stoffbahnen war kaum ein Durchkommen oder Platz für mein Badehandtuch. Verkäufer priesen lauthals Popcorn - das konnte ich verstehen - und andere Leckereien an.

 

 

 

Am Donnerstag, dem 11. Juli wehte der Wind wieder mäßig, so daß wir endlich weiter segeln konnten. In der Einfahrt stand immer noch eine sehr unangenehme Welle. Frei von allen Untiefen haben wir Groß und Fock gesetzt und sind gemütlich nach Kolberg gesegelt. Die Küste ist geprägt von Strand und Wald, unterbrochen nur von wenigen kleinen Häfen. Bemerkenswert - abseits jeder Ortschaft am Wasser - war ein Hotelneubau in Form eines Kreuzfahrtschiffes, gigantisch.

 

 

 

In Kolberg ist die große Mole spektakulär, man hat Tausende von Tetrapoden aufgehäuft. An Steuerborg erhebt sich ein Dünenwall, an Backbord flanieren Menschenmengen, Koggen nachempfundene Ausflugsschiffe liegen an der Pier, gleich dahinter mit Baumstämmen beladene Kümos. Der Yachthafen liegt am Ende des Hafens. Die Stege sind sehr großzügig ausgelegt, alles ist neu und sogar das Internet funktioniert. In Swinemünde war kein Empfang und in Dziwnow war nach 2 Tagen das Internet ausgefallen.

 

Unser erster Besuch galt der - wieder aufgebauten - Altstadt mit dem Dom. In einem netten Lokal haben wir fürstlich gegessen.

 

Am 12.7. haben wir uns den Trubel an der Promenade und beim Leuchtturm angesehen und sind durch einen schönen Park mit eigener Fahrradspur bis hinter den Ort gefahren. An einem relativ einsamen Strandstück konnten wir Sonne und Meer geniessen.

 

 

 

Heute haben wir ein Naturschutzgebiet am westlichen Teil der Stadt besucht. Ein gut ausgebauter Radweg führt durch das Gebiet. Immer wieder führen kleine

Seitenwege zum feinsandigen Strand.

 

 

 

Morgen wollen wir den Bug wieder gen Westen richten. Der Wind soll aus NE wehen, damit ist Bornholm als Ziel erst einmal aus dem Rennen. Dziwnow hat uns gut gefallen.

 

 

 

Stettiner Haff und "Kaiserfahrt" nach Swinemünde

 

 

 

Vom Hafen Zinnowitz ist die Anfahrt zum Strand etwas mühselig. Kopfsteinpflaster - passt wunderschön zur Allee zum Hafen - und teilweise schreckliche Plattenwege erfordern einiges Geschick mit dem Rad, aber es wird gebaut, so dass diese Strecke wohl demnächst "pofreundlicher" wird. Wir haben das tolle Wetter am Strand gut ausgehalten, die letzten Tage mehr im Wasser als am Strand - Affenhitze.

 

 

 

Am Sonntag sind wir daher schon früh los, um mittags die Zecheriner Brücke zu passieren. Die Wartezeit vor der Brücke haben wir für eine kurzzeitige Abkühlung genutzt, nach dem Passieren die Fock ausgerollt und sind ins Haff hinausgesegelt. Temperaturen von 35 Grad, da ist der Wind auch nicht mehr erfrischend. Entsprechend sah es am Strand vor Ückermünde aus: Menschenmassen im Wasser.

 

Einen Nachteil hat der Strand am Haff, man muss ewig weit laufen, bevor einem das Wasser wenigestens bis zum Bauch geht.

 

Das war der Höhepunkt der Hitzewelle. Wir haben die Abkühlung dankbar begrüßt, Wäsche gewaschen und Einkäufe erledigt.

 

 

 

Am 3.7. sind wir bei Regen ausgelaufen. Bei achterlichem Wind haben wir nur das Groß gesetzt und Ausschau nach Fischernetzen gehalten. Diese Netze sind bis zu 400 m lang und hängen sehr dicht unter der Wasseroberfläche. Mit Erreichen des Hauptfahrwassers war die Gefahr vorbei. Um 10.57 Uhr haben wir die Grenze zu Polen passiert und um 11.25 Uhr sind wir in die "Kaiserfahrt", den Kwiatkowski-Kanal eingelaufen - leider nicht bei "Kaiserwetter" - .

 

 

 

Der Hafen von Swinemünde ist schon gut besucht, zwei Stege sind blockiert für Regattasegler. Durch den Kurpark ist man im Nu an der Promenade, wo wir uns gleich mit leckerem Räucherfisch eingedeckt haben. An der Promenade ist immer viel Betrieb, alle Parkbänke sind besetzt, die Lokalitäten gut besucht. Es wird immer noch gebaut, das Radisson-Hotel ist fertig und gleich daneben steht ein "Hilton".

 

Ein breiter Radweg führt über die Grenze bis zu den alten Bädern Ahlbeck und Heringsdorf. Wir sind bis zur Ahlbecker Seebrücke geradelt.

 

 

 

 

Über den Greifswalder Bodden ins Achterwasser

 

 

 

In Gager haben wir es wieder lange ausgehalten. Die zweite Woche war etwas wechselhaft, mal Strandwetter, dann drohende Gewitter mit entsprechendem Wind.

 

Nach langem Studium des Busfahrplans ist es uns gelungen, ohne große Warterei mit dem Bus nach Baabe zum Großeinkauf zu fahren. Es gibt einen Bus, der direkt von Gager nach Göhren fährt, wo man umsteigen muss nach Baabe. Es gibt aber auch die Möglichkeit, mit dem Bus von Gager über den südlichsten Zipfel Klein Zicker nach Göhren zu kommen. Auf der Rückfahrt ist es ähnlich, wenn man Pech hat, fährt der Bus noch eine Extraschleife über Alt-Reddewitz. Also landschaftlich ist es allemal schön, diese Orte zu besuchen, aber doch nicht so schön, wenn man Taschen voller Frischware dabei hat und müde ist vom Einkaufsbummel.

 

 

 

Am Sonntag, dem 16.6. sind wir mit flottem Wind aus WNW über den Bodden gesegelt und haben über die enge Knaakrückenrinne den Peenestrom erreicht. Es ist ein sehr ruhiges Dahingleiten auf dem Strom, rechts und links Schilf, Menschen knietief im Wasser an den Badestellen, dann plötzlich ohrenbetäubende Musik aus einem Jugendcamp bei Peenemünde, es ist aus mit der Idylle. Wenig später bergen wir die Segel und machen in Karlshagen fest. Wir liegen an unserem "Stammplatz" vor der Fischbude. Die Springs müssen wir wieder am Laternenpfahl festmachen, alles wie gehabt. Schnell sind die Räder ausgepackt und wir können einmal über die Insel fahren zum Strand: Badewetter!

 

 

 

Am nächsten Tag kommt der Hafenmeister und bringt uns einen Poller auf der Pier an, weil sich jemand über unsere Spring am Laternenpfahl beschwert hat, was uns nur recht ist.

 

Der Strand in Karlshagen ist schön, aber bei Wind weht der äußerst feine Sand durch alle Ritzen, da hilft auch der Windschutz nichts. Wir bevorzugen daher den Strand in Trassenheide, der etwas grobkörniger ist und strampeln 3 km durch einen Küstenwald, in dem schon die ersten Blaubeeren reif sind.

 

In Trassenheide haben Krähen am Strand sich spezialisiert, sich aus den Taschen und Rucksäcken der Strandbesucher zu bedienen.. Kaum verläßt man sein Badetuch, um ins Wasser zu gehen, kommen sie angehüpft und zupfen an den Taschen. Uns hat es 1 1/2 Scheiben Brot gekostet, fortan haben wir alles Essbare in verschlossenen Dosen dabei.

 

 

 

Eine Radtour haben wir noch nach Peenemünde unternommen. Der Radweg ist schön, leider wird immer noch kilometerweit vor Munitionsresten im Wald gewarnt - und das seit 70 Jahren!! Die Pier am Hafen ist erneuert, aber das Museum in einer alten Fabrik und das zu besichtigende russische U-Boot, das vor sich hinrostet, sind wenig einladend. In einer urigen Kneipe haben wir uns ein Fischbrötchen schmecken lassen, bevor wir wieder an Bord gefahren sind.

 

Wie schon in Klintholm zu sehen war, liegt die Ostseefischerei ziemlich am Boden. Wir haben uns lange mit einem alten Fischer unterhalten, der uns erzählte, wie viele Kutter früher in Karlshagen beheimatet waren. Die Fischhalle ist umgebaut worden zu Ferienwohnungen, das Eishaus und andere Gebäude wurden abgerissen, örtliche Fischer gibt es noch zwei.

 

 

 

Am Sonnabend, dem 22.6. sind wir morgens schon um 7.00 Uhr ausgelaufen. Die Brücke in Wolgast hat nur wenige Öffnungszeiten. Um 7.50 haben wir sie passiert, um 9.20 sind wir vom Peenefahrwasser ins Achterwasser abgebogen und um 10.40 waren wir fest im Hafen von Zinnowitz. Plätze gibt es hier noch zum Aussuchen, aber das wird sich mit dem Beginn der Ferien bald ändern.

 

 

 

 

Mit gutem Wind ostwärts

 

 

 

Am 27. Mai weht es kräftig aus WSW. Mit einem Reff im Groß segeln wir bis zur Nordspitze von Langeland. Dann rollen wir die Fock aus. Zwischen Omö und Agersö erreichen wir das Smalandsfahrwasser. Der Wind weht beständig mit 4-5 Bf. Hinter der Storströmbrücke rollen wir die Fock wieder ein und sind wenig später im Hafen von Vordingborg. 50 sm in 7 Stunden, wir sind durchgefroren und zufrieden. Einen Tag bleiben wir in Vordingborg, gönnen uns eine Fischplatte, kaufen noch leckeren dänischen Käse und genießen im kleinen Botanischen Garten beim Gänseturm - dem Wahrzeichen von Vordingborg - gegen den kalten Wind geschützt die Sonne und die Blumenpracht.

 

 

 

Wir kommen erst mittags los und haben als Ziel den Hafen von Klintholm ausgesucht. Durch den Grönsund zu segeln finde ich immer schön, noch angenehmer, wenn der Wind etwas von achtern kommt. Gegen 17.00 Uhr sind wir in Klintholm. In dem früher sehr lebhaften Fischereihafen ist nicht mehr viel los. Dafür laufen erstaunlich viele Segelboote ein. In der Ferienanlage ist auch schon Betrieb. Auf den Terrassen wird gegrillt. Unser nächster Nachbar füttert nimmersatte Enten.

 

Eigentlich wollten wir mal wieder Mönsklint besuchen, aber mittags fängt

 

es an zu regnen, kein Fahrradwetter.

 

 

 

Eine angenehme Überfahrt haben wir nach Rügen. Es ist nicht mehr so kalt, obwohl wir Wassertemperaturen von 10 und 11 Grad messen. Bei Kap Arkona frischt der Wind auf, so daß wir Glowe an steuerbord liegen lassen und gleich bis Sassnitz durchsegeln. Unter den Kreidefelsen wird es sehr böig, obwohl wir in Lee der Küste segeln.

 

 

 

Am nächsten Morgen laufen wir bei Flaute aus und motoren bis Gager. Kaum sind wir fest, erscheint am Heck eine Fischerfahne, die wir eingefangen haben. Zum Glück hängt sie mit einem kräftigen Seil "nur" hinter dem Ruder und wir können das Seil kappen. Die Fahne haben wir den örtlichen Fischern gebracht. Leider werden wir nicht mehr erfahren, was wir noch alles mitgeschleppt haben. Gager ist einer unserer Lieblingshäfen. Hier bleiben wir bis Pfingsten. Es ist nicht viel los, die Einkaufsmöglichkeiten sind bescheiden, aber die Umgebung ist sehr schön. Die Zickerschen Berge und der nahe Strand haben es uns angetan. Das Wetter ist wie bestellt. Wir haben die ersten tollen Strandtage, auch das Wasser hat mittlerweile angenehme Temperaturen.

 

Heute (6.6.) erwischt uns doch noch ein heftiges Gewitter. Der Himmel verdunkelte sich beeindruckend, dann pfiffen kräftige Böen über den Hafen, Blitz und Donner kamen dazu und jetzt regnet es seit 4 Stunden.

 

Start in den Sommer (?) 2019

 

 

 

Am 10. Mai ist "Düvel ok" wieder ins Wasser gekommen. Nach 1 1/2 stündiger Wartezeit vor der Schleuse leuchtete endlich das ersehnte Signal auf und ein Pulk von ca. 50 Yachten verteilte sich in der Schleuse. Ziemlich durchgefroren erreichten wir Schilksee. Dank an Elke, die Jürgen und uns zur Werft Dick gebracht und in Schilksee wieder abgeholt und nach Hause gefahren hat.

 

 

 

Die nächsten Tage waren angefüllt mit Segel anschlagen, Groß-Reine-Machen an Deck, und das Schiff mit allem Befüllen, was man so braucht, wenn man auf lange Reisen geht. Die Abfahrt war für den 22.5. geplant. Ausgerechnet am 22.5. goss es in Strömen bis nachmittags - sehr zur Freude der Landwirtschaft - und so verbrachten wir noch eine Nacht im heimischen Schilksee an Bord, bevor wir am 23.5. bei strahlendem Wetter, angenehmen Temperaturen und moderatem Wind Richtung Fehmarn lossegelten. Wie sich herausstellte, war die Durchfahrt für beide Schießgebiete (Putlos und Todendorf) gesperrt, kurzentschlossen änderten wir daher den Kurs und sind nach Marstal gesegelt. Am nächsten Morgen das gleiche: tolles Wetter und Wind aus SW. Das Großsegel setzen wir schon im Hafen und fahren mit einigen Halsen vor dem Wind durch die Fahrwasser unter der Brücke bei Rudköping vorbei. Wir haben gerade die Einfahrt in den Svendborgsund passiert, als der Wind kräftig zulegt. Innerhalb weniger Minuten preschen wir mit 8 Knoten voran. Unsere Überlegungen, die Inseln Omö oder Agersö anzulaufen, geben wir auf und machen in Lundeborg fest. Eine gute Entscheidung. Gleich gegenüber gibt es frischen Räucherfisch, bei der freundlichen Hafenmeisterin kann man Brötchen bestellen und nach einer kleinen Radtour konnten wir die Sonne am Strand genießen.

 

 

 

Ankommen, einen Tag bleiben und dann Weitersegeln. Daraus ist nichts geworden, heute regnet es mit kleinen Unterbrechungen, es weht ein kalter Wind aus W. Wir bleiben und bekommen von der Hafenmeisterin einen Schlechtwetterbonus von 10 Dkr!