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Reise von Kiel nach Lissabon 2011

 

 

 

 

Reise von Kiel nach Lissabon 2011

 

12. 5. Schilksee - Giselaukanal:

Wir können flott durchschleusen und fahren bis Giselau. Reger Betrieb auf dem Kanal

 

13. 5. Giselau - Cuxhaven:

Warten eine Stunde vor der Schleuse. Kreuzen die Elbe abwärts bei zunehmendem SW, 1 Reff, Überläufer auf der neuen Schot, müssen sie abschneiden. Wetter für die nächsten Tage W 4-5. Bleiben 5 Tage in Cuxhaven und fahren ausgiebig Fahrrad.

 

18.5. Cuxhaven – Hooksiel:

Auslaufen Cuxhaven mit SW 3-4, der aber schnell abflaut. Fahren unter Maschine ins Jadefahrwasser nach Hooksiel. Sitzen in der Rinne mehrfach auf, kommen aber bei auflaufendem Wasser schnell wieder frei. Schleusen am nächsten Morgen ein und liegen paradiesisch ruhig. Hooksiel ist ein sehr schöner idyllischer Ort.

 

19.5./20.5. Hooksiel – Norderney:

Ausschleusen und Übernachten im Vorhafen längsseits an einem großen Kutter. Mit uns geht "Moin Moin" raus. Laufen morgens um 4.00 bei Hochwasser aus. Können die ersten beiden Stunden flott segeln, bevor der Wind einschläft. SE 3-4 war angesagt! Motoren nach Norderney. Der Wind setzt ein, als wir nachmittags am Strand liegen. Erstes Bad in der Nordsee bei 13 Grad.

 

25.5. Norderney – Delfzijl:

Renate und Bruno von der "Moin Moin" haben uns überzeugt. Wir fahren durch das Innenfahrwasser nach Delfzijl. Bei halber Tide überqueren wir das erste Flach. Das Boot geht heftig zukehr, da sich hier noch die Brandung bemerkbar macht. Ruhiger wird es, als wir den Prickenweg erreichen. Sooo wenig Wasser unter dem Kiel macht doch nervös! Bruno gibt uns die Wassertiefe auf dem Wattenrücken durch. Die Überquerung feiern wir mit vor Aufregung leider versalzenen Erdbeeren. Segeln die restlichen Meilen nach Delfzijl.

 

26.5. Delfzijl-Groningen:

Starkwind auf der Nordsee. Wir schleusen ein. Große Binnenschiffe kommen uns entgegen. Vor den Brücken ist es schwer, das Boot im Wind zu halten. Sind froh, als wir in Groningen fest sind. Eine lebhafte Stadt und Radfahrer, Radfahrer!

 

27.5. Groningen-Dokkum:

Passieren endlos viele Brücken. Allein 12 sind es in Groningen. Weitere 12 und 2 Schleusen später sind wir in Dokkum. Wir fahren nicht durch die großen Kanäle, sondern durch teilweise gewundene Fahrwasser. Manchmal sieht man querab in den Wiesen einen Mast, der sich dann als Entgegenkommer herausstellt. An den Brücken ist oft ein Buzzer, den man drücken muss, damit geöffnet wird. Da wir die ersten im Konvoi sind, obliegt uns diese undankbare Aufgabe, weil man jedesmal einen Anleger fahren muss. In Dokkum liegen wir direkt vor dem Zentrum. Leider ist das Wetter total mies. Bleiben daher einen Tag in dem schönen Städtchen liegen.

 

29.5. Dokkum-Leeuwarden:

Wir befinden uns jetzt in Friesland. Hier wird an einigen Brücken „Klompengeld“

kassiert. Der Brückenwärter hat an einer Angel einen Holzschuh, im Vorbeifahren legt man das Geld in den Schuh. Man sollte also immer ausreichend Münzen dabei haben. Die zu zahlende Summe ist gut sichtbar an einer Tafel zu sehen. In Leeuwarden liegen wir mitten in einem Park. In der Stadt ist Straßenfest und vor dem schiefen Turm Theater mit vielen Gruppen.

 

30.5. Leeuwarden-Harlingen:

Brücken ohne Ende in Leeuwarden. Verpassen den Abzwack nach Lemmer - zum Glück. Bis Harlingen sind es nur 15 sm und der Starkwind hat sich ausgetobt. Da uns der Schleusenmeister nicht mehr mit in die Schleuse nimmt, gehen wir in den Innenhafen. Ein interessanter Ort, Heimathafen einer großen Flotte von Plattbodenschiffen. Hier verabschieden wir uns von der "Moin Moin", die mit einem Abstecher nach Amsterdam zu den Kanalinseln weiter wollen.

 

31.5. Harlingen-Texel:

Wir schnuppern wieder salzhaltige Luft! NW 4, ablaufend Wasser, die 27 sm bis Texel rauschen wir flott dahin. Oudeschild auf Texel ist ein großer Yachthafen. Werden von den Nachbarn mit missbilligenden Blicken gestraft, weil wir eine Leine zu weit gespannt haben. Man könnte darüber stolpern!? Texel ist ideal zum Radfahren. Leider ist der schöne Strand meilenweit weg.

 

1.6. Texel-Ilmuiden:

Endlich strahlender Sonnenschein. Die meiste Zeit können wir mit der Genua segeln, die letzte Stunde unter Motor. Die Anfahrt sieht furchtbar aus. An Backbord große Industrieanlagen, es ist die Hauptzufahrt nach Amsterdam. An Steuerbord der riesige Yachthafen – zum Duschen ist man schon ¼ Stunde unterwegs – und ein sehr schöner Strand.

 

2.6. Ilmuiden-Oostende:

Laufen bei strahlendem Sonnenschein aus. Langsam setzt sich NNW durch (Themse+Dover NE 5-7). Hoek von Holland passieren wir ohne Probleme trotz regen Schiffsverkehrs. Der Wind legt zu, wir setzen die Fock und zwei Stunden später ein Reff ins Groß. An der Westerschelde müssen wir Halsen, um Schiffen auszuweichen. Fahren mit Brassfahrt und achterlichem Wind in den Hafen von Oostende, nachdem wir uns über UKW angemeldet haben. Zum Glück ist die Einfahrt für uns frei.

 

 

4.6. Oostende-Boulogne sur Mer:

Auslaufen bei strahlendem Sonnenschein und NE 3. Segeln dicht unter der Küste mit dem Strom. Langsam legt der Wind zu auf NNE 5, ein Reff kommt ins Groß. Es ist diesig, als wir nachmittags Calais passieren. Fähren kommen und gehen im schnellen Wechsel. Kapwirkung am Cap Blanc, es frischt noch mal schön auf. 19.45 fest in Boulogne sur Mer. Bummel durch die alte Festungsstadt und auf der Stadtmauer mit Blick über die Küste und in die Gassen. Da beim Einlaufen die Fock klemmte und sich nur mit sehr viel Kraftaufwand einrollen ließ, nehmen wir alles auseinander. Eine Schraube fehlt und dadurch war das Profil verrutscht. Können den Schaden - wir hatten vergessen, diese wichtigen Schrauben mit Locktite zu sichern - mit Bordmitteln beheben und wechseln die Leine zum Aufrollen gleich mit aus gegen eine stärkere und griffigere Leine.

 

6.6. Boulogne sur Mer - Dieppe:

Der Himmel ist bedeckt und die Sicht mäßig, als wir auslaufen. N3, Groß und Genua, es läuft gut. Nachmittags bekommen wir Besuch vom Zoll. Per Schlauchboot setzen 2 Personen über und segeln, wie es scheint nicht ganz ungern, bei uns mit. Da alle Papiere in Ordnung sind und wir nichts zu verzollen oder sonst zu verbergen haben, kehrt das Schlauchboot alsbald zum Kreuzer zurück. Filmen darf ich nicht. Später flaut der Wind ab und wir motoren nach Dieppe. Dieppe gefällt uns sehr. Der Ort ist nett und das kulinarische Angebot ist begeisternd, ob Fisch, Obst und Gemüse, Fleisch, Brot oder Kuchen aller Art. Hier sieht man zu jeder Tageszeit Leute mit frischem Baguette rumlaufen. Vom Fischer erstehen wir für 2,--€ eine große Tüte Bulot, Meeresschnecken. Die Augen sind größer als der Magen. Wir schaffen nicht mal die Hälfte und geben den Rest an unsere Bootsnachbarn weiter, die sich riesig freuen. Da wir uns verschärft auf alle Arten von Meeresbewohnern für die Küche stürzen, erwerben wir auch gleich die entsprechenden Schneckenzangen und kleinen Gabeln, um diesen Tierchen zu Leibe zu rücken.

Am 8.6. WSW 3-4 ist angekündigt, laufen wir aus. Hoch am Wind soll es nach Fecamp gehen. Die See ist ruppig, der Wind legt zu auf WSW 6, wir drehen um und sind mittags wieder in Dieppe. Abends meldet BBC SW 6-8, abnehmend 4-5, die Entscheidung war genau richtig,

 

9.6. Dieppe - Fecamp:

Es weht mit W 4, laufen mit ablaufendem Wasser wieder aus und erreichen um 23.30 Fecamp. Schön, daß wir den Hafen schon kennen. Bei Niedrigwasser und Dunkelheit sieht die Hafeneinfahrt beeindruckend aus mit ihren hohen Molen. Wir verbringen 5 Tage dort und warten auf den richtigen Wind für die 80 sm nach Cherbourg. Verbringen die Zeit mit der Besichtigung des Benediktinerklosters und seiner Schnapsbrennerei, vielen Spaziergängen und Radtouren am Strand und in der Umgebung. Schön anzusehen, wie Kindergartengruppen bei Ebbe ausschwärmen, um zwischen den Steinen Meeresgetier und -Pflanzen zu sammeln, die dann von fachkundigen Betreuern begutachtet und erklärt werden. Die Kinder sind mit gespanntem Eifer dabei.

14.6. Fecamp - Cherbourg:

Morgens um 6.30 verlassen wir Fecamp. Statt des angekündigten W-NW 3-4 läuft der Wind um und schläft ganz ein, also muss die Maschine wieder herhalten. Um 18.35 passieren wir den Leuchtturm von Barfleur, inzwischen setzt der Strom heftig gegenan, so daß wir nur noch mit 1,5-2 kn vorankommen, aber um 23.10 sind wir dann fest in Cherbourgh. Auch in Cherbourgh müssen wir wieder viel Geduld mitbringen. Das Wetter ist kühl und regnerisch. Ein Tief nach dem anderen zieht durch den Kanal. Für einen Tag mieten wir ein kleines Auto und besuchen den Hafen und Leuchtturm von Barfleur und Saint Vaast la Hougue mit der vorgelagerten Ile de Tatihou. St. Vaast la Hougue könnte man bei halber Tide gut anlaufen, Schwimmstege und ein Fluttor garantieren problemloses Liegen im Hafen. Cherbourg wird aber auch nicht langweilig. Radtouren an der Küste, der Besuch des Museums mit seinen Exponaten aus der dunkelsten Zeit deutscher Geschichte sind beeindruckend.

 

24.6. Cherbourg - Jersey:

Das Segeln mit der Tide ist hier ein Muss, also um 5.30 auslaufen. Um 7.00 weht es aus W mit 4 Bf, wir legen 1 Reff ins Groß. Cap de la Hague und Gros du Raz haben es in sich. Die See geht hoch und läuft durcheinander, es ist ein ordentlicher Tanz. Später können wir die große Genua ausrollen und ankern um 13.20 auf 15,5 m Wasser in St. Catherines Bay an der Ostseite von Jersey. Der Wetterbericht kündigt ausgerechnet heute E-SE 2-4 an, der Wind würde genau auf unseren Ankerplatz stehen, also gehen wir um 18.35 Anker auf und sind um 21.00 Uhr fest in St. Hellier am Außenschlängel. Liegen im Päckchen mit einer deutschen Yacht und sortieren das Päckchen noch mal um. Unsere Nachbarn wollen am nächsten Tag früh raus. Also gehen wir nach innen, ein französisches Boot liegt neben uns. So sind wir etwas unabhängiger. Radtour nach St. Albain und zum Leuchtturm Corbiere, den wir bei strahlendem Sonnenschein erreichen. Weiß schäumt die Gischt an den Felsen, eine wunderschöne Aussicht. Wir gönnen uns ein teures Eis dort, bevor wir zurückstrampeln. Besuch der Markthalle und Flanieren in den gepflegten Gassen - Jersey ist ein kleines nobles(Steuer-)Paradies.

 

26.6. Jersey - Camaret sur Mer:

Ein langer Schlag von 140 sm. Anfangs schönes Segeln bei E 2-3 unter Groß und Genua. Wunderschöner Sonnenuntergang beim Leuchtturm Leuchtturm Plateau de Triagoz. Delphine sorgen für Abwechslung. Ile de Batz haben wir um 02.15 quer, gegen Morgen zieht Nebel auf und später Gewitter, was uns überhaupt nicht zur Wetterlage zu passen scheint. Das Fahrwasser hat es in sich. Am Turm Grande Vinotiere schleichen wir mit 1,9 kn gegen den Strom, später kommt wieder für ein paar Meilen guter Wind. Am frühen Nachmittag sind wir fest in Camaret sur Mer und es ist brennend heiß. Camaret hat eine wunderschöne Umgebung, die wir ausgiebig per Rad erkunden. Steilküste und strandige Ecken.

 

29.6. Camaret sur Mer - Loctudy:

Aus der Bucht von Camaret müssen wir rauskreuzen, bevor wir am Leuchtturm Tevennec abfallen können zur berüchtigten Enge bei Raz de Sein. Wir haben die Tide gut abgepaßt und passieren die Enge nahezu bei Stillwasser. Ausgebaumt mit Groß und Genua passieren wir den Leuchtturm Eckmühl und sind abends um 21.15 fest in Loctudy. Neben dem kleinen Yachthafen gibt es ein riesiges Bojenfeld mit Yachten, eine kleine Fähre setzt über zur Halbinsel Tudy, wo wir eine Austernzucht besuchen und günstig Muscheln und Austern erstehen. Am Fischereihafen findet täglich eine überaus interessante Fischauktion statt. Mit Brassfahrt laufen am Nachmittag die Kutter ein, um rechtzeitig ihre Fänge abzuliefern. Frischer als dort sind die Langusten kaum zu bekommen. Die Häuser an der Küste sind typisch für die Bretagne. Die Kronen der Bäume haben sich entsprechend der Hauptwindrichtung entwickelt. Die Zufahrt ziert ein im Schachbrettmuster gemalter Leuchtturm. Für uns ist Loctudy einer der schönsten und interessantesten Häfen.

 

1.7. Loctudy - Ile de Groix:

Von den schönen Inseln an dieser Küste segeln wir zur Ile de Groix. Die Glenaninseln bleiben an steuerbord, hier ist es nur möglich bei stabiler ruhiger Wetterlage zu ankern. Den Leuchtturm Beq Ilhu Bras passieren wir um 13.45 und ergattern einen der raren Plätze in Port Tudy. Inselrundfahrt mit dem Rad. Traumhafte kleine Buchten locken zum Baden, an vielen Stellen befinden sich auch Moorings, an denen man festmachen könnte.

 

2.7. Port Tudy - Port Haliguen/Quiberon:

Bis Port Haliguen sind es nur 27 sm, die wir mangels Wind unter Motor fahren. Auf der Halbinsel Quiberon findet man alles. Wunderschöne Strände, tolle Radwege, fröhliche Urlauber am Strand und unseren bisher teuersten Hafen mit 42,--€ -, cash kassiert bei Ankunft, der Hafenmeister kommt sofort per Boot vorbei - Da wir bereits um 16.00 Uhr gekommen sind, fällt die Meute der Tagessegler erst später ein, Päckchenliegen am Gaststeg garantiert.

 

3.7. Port Haliguen - Treach Er Beniguet/Houat - Pornichet:

Vor vier Jahren haben wir die Inseln Houat und Hue nur von weitem gesehen, diesmal ankern wir in der Bucht Treach Er Beniguet zusammen mit mindestens 50 weiteren Booten. Hinter uns - für unseren Geschmack viel zu nah, geht wenig später ein kleines Motorboot vor Anker - Die Bucht ist gegen W-NW nicht geschützt und genau dieser Wind kommt im Laufe des Nachmittags auf. Wir werden also nicht über Nacht dort bleiben können. Unser Motorbootnachbar geht schon beachtlich zukehr und ruxt verzweifelt an seiner Ankerkette. Wie wir befürchtet haben, hat er sich in unserem Anker verfangen. Also gehen auch wir ankerauf, halten sein Boot mit vereinten Kräften von unserem Boot ab, bis er seinen Anker endlich frei hat und fröhlich winkend von dannen fährt. Wir nutzen den schönen Wind und segeln in einen sonnenwarmen Abend nach Pornichet, wo wir um Mitternacht festmachen.

Der Wind steht mal wieder gegen uns und wir verbringen 5 Tage in Pornichet, erwerben vom Fischer zwei Seezungen, von denen jeweils eine gerade in meine ovale Fischpfanne passt. Den Markt besuchen wir täglich, manchmal auch nur, um uns dieses tolle Angebot anzuschauen. Besonders eindrucksvoll ist der Besuch auf den Salinefeldern und im Hafen von Le Pouliguen, der nur bei Hochwasser erreichbar ist. Bei Ebbe ist nur noch ein kärgliches Rinnsal zwischen den Seezeichen. Die gesamte Bucht von Pornichet nach Norden ist geprägt von einem sehr schönen Strand, aber gleich dahinter ist eine vielbefahrene Straße und Hochhäuser. Nach Süden ist es abwechslungsreicher mit einer "normalen" Bebauung, Strand und Felsenküste.

 

9.7. Pornichet - Port Medoc:

Von Pornichet geht es in einem Nachttörn nach Port Medoc. Vor der Ile d'Yeu kreuzen wir ein großes Regattafeld. Dankbar winkt man uns zu, wenn wir den hoch am Wind laufenden Booten ausweichen. Im Morgengrauen erreichen wir die Mündung der Gironde leider bei ablaufendem Wasser. Gegen den Strom hungern wir uns von Tonne zu Tonne und sind froh, als wir im großzügig angelegten Hafen von Port Medoc fest sind. Royan besuchen wir mit der Fähre. Im Hafen liegen alle je von Eric Tabarly gesegelten Pen Duick. Eine Langstreckenregatta macht hier Zwischenstation, der Hafen ist also gesteckt voll. Nach ausgiebigem Stadtbummel genießen wir in dieser Atmosphäre einen Topf voller Moule frites, bevor wir mit der Fähre wieder übersetzen.

Radtouren zum kleinen Badeort Soulac Mer, vor allem aber richtiges Strandwetter genießen wir ausgiebig. Am Strand ist das Baden nicht ungefährlich. Am bewachten Badestrand haben Rettungsschwimmer ihre Strandabschnitte unter ständiger Beobachtung.

Am Nationalfeiertag radeln wir nach Verdon sur Mer, und können einen Aufmarsch von alten Armeefahrzeugen, Leuten in amerikanischen Uniformen aber auch in der typischen Kleidung der 40er Jahre sehen. Die Veteranen treffen sich zum gemeinsamen Gottesdienst. Abends ist noch ein Feuerwerk in der Ferne zu bewundern.

 

15.7. Port Medoc - Zumaya:

Mit ablaufend Wasser segeln wir weiter in die Biscaya hinein. Das Schießgebiet bei Arcachon bleibt an backbord. Die Nacht ist ruhig, erst vor der spanischen Küste tauchen wieder ein paar Fahrzeuge auf. Bei Flaute motoren wir mit Badepausen, bis uns merkwürdige Gebilde auffallen, die auf dem Wasser treiben. Anfangs hielten wir sie für Plastikflaschen, aber bei genauerem Hinsehen sind es Quallen der giftigsten Art: Die portugiesische Galeere. Ziemlich geschockt fahren wir weiter in den Hafen von Zumaya, der von einer gewaltigen Hafenmauer geschützt wird.

Baden bei ansehnlicher Brandung, Radtour nach Zarautz, einem der schönsten Windsurferstrände, und Getaia, das total geschützt hinter einer hohen Küste liegt.

 

17.7. Zumaya - Bermeo - Getxo:

Wir kreuzen an der Küste entlang nach Bermeo. Es ist regnerisch und in dem großen Fischereihafen finden wir nur Platz an einem Fischkutter mitten im Hafen. An die Betonpier wollen wir bei Schwell und großer Tide nicht so gern liegen. Es gießt in Strömen, wir verzichten auf einen Landgang zumal unser Schlauchboot noch in der Backskiste liegt. An der Fischhalle ist morgens Betrieb. Einzelne Käufer verlassen sie mit beachtlichem Bonito oder Thun, der am Schwanz kurzerhand nach Hause getragen wird. Nachmittags erscheinen unsere Fischer und kündigen ihr nächtliches Auslaufen an. Beim Versuch, im Innenhafen am Schwimmsteg festzumachen, werden wir freundlich auf die ungemütlichen Molenplätze verwiesen. Wir segeln lieber weiter nach Getxo bei Bilbao.

Mit der U-Bahn erreichen wir problemlos Bilbao und besichtigen ausführlich das Guggenheim-Museum. Die Exponate sind hypermodern und entziehen sich teilweise unserem Kunstverständnis. Imposant ist das Museum selbst mit der gesamten Umgebung. Die Altstadt von Bilbao ist nachmittags noch nicht so sehr besucht, sicherlich ist es abends dort wesentlich interessanter. Über eine wunderschöne Allee mit interesssanten Geschäften erreichen wir wieder unsere U-Bahn und fahren an Bord.

Uns gefällt aber auch der alte Ortsteil von Getxo. An einem beschatteten Platz läßt es sich gemütlich sitzen bei herrlichster Aussicht.

Die letzte Nacht verholen wir an den Anker vor dem Hafen. Das Hafengeld ist doch beträchtlich, auch wenn neben Strom, Wasser und Dusche die Benutzung der Waschmaschine kostenlos ist.

 

27.7. Getxo - Halbinsel Laredo/Santona:

Um 11.40 gehen wir Anker auf und um 12.50 passieren wir die Einfahrt nach Bilbao - so groß ist allein der Vorhafen. 27 sm sind es bis Laredo, wo wir außerhalb eines großen Bojenfeldes ankern. Im Hafen von Santona sind die Schwimmstege alle privat. Wir haben Blick auf das abendliche Treiben auf der Promenade und morgens sind zahlreiche Angelboote um uns herum.

 

28.7. Laredo - Gijon:

Unter Motor fahren wir dicht unter der interessanten Küste. Langsam kommt eine Brise aus NE auf, wir machen gute Fahrt unter Groß und Genua. Nachts legt Peter doch ein Reff ein. Die Genua ist ausgebaumt. Gegen Morgen sind wir fest in Gijon. Unangenehm war mir eine Yacht, die mit weißem Rundumlicht segelte. Erst beim Anleuchten war der Kurs des Bootes zu erkennen.

Gijon gefällt uns sehr gut. Die Stadt bietet alle Möglichkeiten der Versorgung, eine interessante Markthalle, eine sehr schöne Promenade und gute Bademöglichkeit in Hafennähe. Bei Flut schrumpft der Strand, die Leute sitzen und liegen dann auf der Promenade oder den zahlreichen Strandtreppen. Es wimmelt am Strand.

Hier treffen wir ein weiteres deutsches Boot: "Loop-over-de-Loft" aus Hamburg.

 

30.7. Gijon - Ribadeo:

Schwacher Wind, unter Motor laufen wir aus. Nachmittags kommt Wind aus NE 2-3, gut vier Stunden können wir schön segeln. Um 20.45 sind wir fest in Ribadeo. In der Stadt herrscht Wochenendstimmung, vor den Lokalen genießen die Leute ihren Wein. Eine Theatergruppe mit einem abenteuerlichen Reisebus lockt viele Leute in einen kleinen Park.

Der Hafenmeister hatte uns einen Platz zugewiesen. Gegen 23.30 werden wir lautstark aufgefordert, diesen Platz zu verlassen, da der Liegeplatzinhaber kommen soll. Verholen in die Nachbarbox und ärgern uns über den Hafenmeister, zumal das Hafengeld mal wieder recht üppig ist. Neben uns liegt "Zeezot" aus Holland.

 

31.7. Ribadeo - Ria Vivero:

Wir haben wieder Wind für die Genua, aber leider steht er nicht durch. Nach 32 sm fällt der Anker in der Ria Vivero. Erwartungsfroh auf dieses schöne Städtchen packen wir endlich unser Schlauchboot aus und stellen mit Entsetzen fest, daß eine Maus ein Loch in den Boden gefressen hat. Ahornnasen und trockene Mäuseköttel entlarven den Übeltäter. Das Schlauchboot lag den Winter über gut verpackt in unserer Garage. Landgang ade, da der Flicken auf dem Hochdruckboden 24 Stunden trocknen muss!

 

1.8. Ria Vivero - Ria Cedeira:

Irgendwie widerstrebt es uns, in den Hafen einzulaufen, also gehen wir Anker auf und segeln weiter in die Ria Cedeira. Dies ist einer der geschütztesten Ankerplätze, mit uns ankern viele Franzosen. Mit dem erfolgreich reparierten Schlauchboot geht es an Land und in die kleine Stadt. Es gibt einen kleinen Schwimmsteg, an dem man das Schlauchboot lassen kann. Bemühungen, hier eine Marine anzusiedeln, sind seit unserem Besuch vor 4 Jahren nicht viel weiter gediehen. Immerhin hat man wunderbaren Internetzugang am Ankerplatz.

Abends "verabschiedet" sich der Kocher und es gelingt Peter nicht, ihn wieder in Gang zu bekommen. Also koche ich auf dem Ersatzkocher und am nächsten Morgen gelingt dann bei Tageslicht auch die Reparatur des Brenners. Hoffentlich hält der Brenner durch!!!!

 

2.8. Ria Cedeira – La Coruna:

Mittags gehen wir ankerauf. Leider setzt die Nachmittagsbrise jeden Tag später ein, für uns reicht es nur für die letzten 6 sm. In La Coruna ist eine riesige neue Marina gebaut worden, aber wir ziehen doch den stadtnahen Club vor. Bis hierher sind wir über das Wasser "gepilgert", die letzten Kilometer legen wir mit der Bahn zurück und besuchen Santiago de Compostela. Beeindruckend die Kathedrale und die Altstadt, aber es ist doch viel Tourismusrummel dabei. In den Altstadtgassen reihen sich Souveniergeschäfte und Lokalitäten aneinander. In einem Pilgerhof kommen die Radpilger sehr sportlich daher. La Coruna wird nie langweilig, die Gassen und der Rathausplatz sind voller Menschen und Aktivitäten, der Strand lockt zum Baden und mit dem Rad fahren wir die gesamte Bucht an der Atlantikseite ab. Beim Bezahlen des Hafengeldes wird uns ein Karton mit zwei Flaschen Wein überreicht - eine sehr schöne Geste.

 

8.8. La Coruna - Camarinas:

Bei N 2-3 laufen wir aus La Coruna aus. Um 9.10 haben wir den Torre de Hercules quer. Aus NW rollt eine sehr hohe Dünung heran. Delphine und kleine Wale fühlen sich sichtlich wohl zwischen diesen Wellenbergen. Bei Cap Villano können wir auf Südkurs gehen und sind gegen 18.00 Uhr in Camarinas fest.

Wir besuchen Cap Villano. Dort oben weht es so heftig, daß kleine Kinder sich nicht auf den Beinen halten können. Einige Yachten passieren das Cap, meist unter Motor. Auf der Radtour haben wir eine kleine Strandbucht entdeckt. Zwar hat das Wasser nur 14-15 Grad, aber in der Sonne und windgeschützt läßt es sich gut aushalten.

 

12.8. Camarinas - Santa Uxia de Ribeira:

Wir verlassen Camarinas. Unter der Küste weht es aus NNE 2-3, es ist sehr diesig. Am Kap Finisterre frischt es mehr und mehr auf, die Wolkendecke reißt auf und gibt den Blick auf dieses schöne Cap frei. Der Wind legt weiter zu auf 5-6 aus NNW. Wir steuern nur noch unter Groß 150 Grad zwischen den Untiefen und Land am Cap Corrubedo. Am Leuchtturm Conle Modro können wir die Fock ausrollen und rauschen mit halbem Wind in die Ria Arousa. Bei Santa Uxia de Ribeira können wir an einer Mooring vor dem vollen Yachthafen liegen.

 

13.8. Santa Uxia de Ribeira - Isla de Arousa:

Wir verholen an einen Ankerplatz vor der Isla de Arousa, genießen auf unserem Logenplatz eine Regatta alter Traditionssegler mit Lateinersegel, abends wird an Land gefeiert und Dudelsackmusik schallt zu uns herüber.

 

14.8. Isla de Arousa - Villagarcia:

Leider hat der Wind auf SW gedreht und es regnet in Strömen. Wir gehen ankerauf und motoren nach Villagarcia. Obwohl mindestens 10 Plätze frei sind erklärt man uns, keinen Platz zu haben. Beim Ablegen treiben wir zu allem Überfluss in eine Grundleine. Der Hafenmeister schleppt uns frei und so machen wir frustriert an der Außenmole fest mit langen Leinen bei 3 m Tidenhub. Hier erscheint dann jemand von der Hafenbehörde, wir füllen Papiere aus, die für die Großschifffahrt bestimmt sind, dann wünscht man uns einen schönen Aufenthalt. Am 15.8. ist Feiertag und so segeln wir weiter

 

15.8. Villagarcia - Isla Ons:

Isla Ons, gehört wie die Cies-Inseln zu einem Naturschutzgebiet. Wir ankern vor einer kleinen Strandbucht, die nur leidlich geschützt ist. Zum Glück nimmt der aufkommende Wind abends wieder ab und wir verbringen eine ruhige Nacht am Anker.

 

16.8. Isla Ons - Porto Novo:

Den nächsten Tag wandern wir in den kleinen Inselort und verbringen einen Strandtag. Am späten Nachmittag segeln wir ins nahe Porto Novo und ergattern einen der letzten Plätze. Der Hafen erfreut sich großer Beliebtheit, die kleine Bucht ist auch voller Yachten an Bojen. Im Ort ist Jahrmarkt, die Musik schallt bis in die Nacht über den Hafen. Aus uns unerfindlichen Gründen wird in unregelmäßigen Abständen geknallt und abends noch ein Feuerwerk gezündet. Es ist alles sehr fröhlich und sehr laut. Wir treffen "Zeezot" wieder.

 

17.8. Porto Novo - Combarro:

Am Ende der Ria Pontevedra liegt nicht nur der namengebende Ort, sondern auch Combarro mit einer neuen großen Marina. Die Altstadt ist außergewöhnlich mit zahlreichen Maisspeichen. Die engen Gassen führen immer wieder auf kleine Plätze mit Brunnen oder Kreuzen, man lebt vom Tourismus. Es wird selbst aufgesetzter Orujo verkauft und Souveniers aus der Massenproduktion. Witzig sind kleine Hexen, die spöttisch lachen können. Urige Lokale mit nur wenigen Tischen und weinberankte schattige Gärten kann man besuchen.

Wir begleiten eine Prozession, die durch die kleine Altstadt zu einer Kapelle hoch am Hang führt. Mehrere Figuren werden getragen, Dudelsackmusik begleitet den Zug und immer wieder wird angehalten, um zu verschnaufen. Kleine Felder mit Mais und Wein säumen den Weg. Die Prozession führt einmal um die Kapelle herum, bevor die Gemeinde in die Kapelle einzieht. Wir wandern langsam den Hang wieder hinunter und genießen die Aussicht auf die wunderschöne Bucht.

Pontevedra erreichen wir mit dem Bus. Die Altstadt ist noch gut erhalten. Baumbestandene Plätze lockern die engen Gassen auf. Meist sind sie den Handwerkern zugeordnet, die dort ansässig waren. Jetzt findet man dort zahlreiche Restaurants, die zum Verweilen einladen. Musikanten und Tanzgruppen sorgen für eine fröhliche Atmosphäre. Die Markthalle hat ein reichhaltiges Angebot. Kirchen und Prunkbauten sind über die gesamte Altstadt verteilt, ein lohnenswertes Ausflugsziel.

 

Fr. 19.8. Combarro - Ensenada de Barra - Cangas /Ria Vigo:

Es weht ein schwacher SE, also motoren wir den größten Teil der 17 sm bis zur Ensenade de Barra, und ankern vor einem der schönsten Strände, die wir bisher gefunden haben. Wenig später geht auch "Zeezot" vor Anker. Mit dem Schlauchboot ist der Strand schnell zu erreichen, bei aufkommendem Wind wird die Rückfahrt allerdings etwas feucht. Es ist gar nicht so einfach, durch die Brandung zu kommen. Bis zum Sonntag bleiben wir. Eine kräftige Boe aus SW, der einzigen Richtung, gegen die wir ungeschützt sind, und eine gewittrige Bewölkung, mahnen doch, einen Hafen aufzusuchen. Wir laufen Cangas an, einen eher unscheinbaren Ort auf den ersten Blick. Nachts tobt ein Gewitter los, wie wir es noch nicht erlebt haben. Erbsengroße Hagelkörner trommeln aufs Deck und im gesamten Ort fällt das Licht aus. Nur auf einigen Booten im Hafen ist Licht zu sehen. Zum Glück hatte ich meine Wäsche von der Leine genommen bis auf die Strandhandtücher, die auf diese Weise wunderbar weich gespült wurden.

Per Fähre geht es nach Vigo, wo wir natürlich die Austerngasse besuchen. Ein neuer Yachthafen entsteht direkt neben dem Fähranleger und einem großen modernen Einkaufszentrum, das durch eine Brücke mit der Altstadt verbunden ist. Vigo verfügt dann über 4 große Yachthäfen.

 

 

Di. 23.8./24.8. Cangas - Ensenade de Barra - Bayona:

Das Wetter hat sich wieder beruhigt und wir besuchen noch einmal unsere schöne Strandbucht. Der Wind kommt aus W 2-3, wir liegen geschützt an diesem schönen Plätzchen. Am Nachmittag des 24. gehen wir anker auf und segeln mit NW 2-3 gemütlich nach Bayona. Es geht vorbei an den Cies-Inseln, eigentlich unsere Trauminseln, leider ist das Ankern dort erschwert worden. Man verlangt eine besondere Genehmigung zum Ankern, die mindestens 14 Tage vorher beantragt werden muss für einen bestimmten Tag. Das ist uns einfach zu umständlich. Die Cies-Inseln und auch die Isla Ons stehen unter Naturschutz, aber es werden täglich mit schnellen Fähren zahlreiche Ausflügler dort hingefahren.

In Bayona machen wir fest an einer Mooring des MRDY direkt unterhalb der Burganlage des Monte Real. Für 19.00 € dürfen wir dort liegen und können an Land die Duschen benutzen. Das noble Clubhaus suchen wir nicht auf, dafür ein nettes Lokal in der Altstadt, wo uns der Chef des Hauses auf Deutsch begrüßt. Bayona ist unser letzter Hafen in Spanien.

 

25.8. Bayona - Viana do Castelo:

Schwacher Wind aus SE, eigentlich rechnen wir mit dem portugiesischen Norder, aber der bleibt aus. Also motoren wir aus der Bucht von Bayona. Um 14.00 Uhr passieren wir die Seegrenze nach Portugal und um 17.05 machen wir fest am Außensteg von Viana do Castello. Wir stellen die Uhren zurück um eine Stunde auf die portug. Sommerzeit. "Zeezot" und "Loop-over-de-Loft" liegen im Innenhafen. Ein Besuch der Wallfahrtskirche Monte Santa Lucia und die lebhafte Altstadt mit zahlreichen ursprünglichen Geschäften und Kramläden locken uns zum ausgiebigen Stadtbummel. Hier erstehen wir 3 Brenner für unseren Petroleumkocher, die sich bedauerlicherweise dann doch als Fehlkauf erweisen, da sie sich nicht regulieren lassen.

 

30.8. Viana do Castelo - Povoa de Varzim:

Leichte Brise aus SE. Erst gegen Mittag stellt sich ein segelbarer Wind aus WSW ein. Immerhin können wir 10 sm unter Segeln zurücklegen und sind nachmittags um 15.00 Uhr fest in Povoa de Varzim. Besuchen mit dem Rad Vila do Conde, einen kleinen Flusshafen mit einem gewaltigen alten Kloster. Im Norden von Povoa wird noch Seetang gesammelt und getrocknet als Dünger für die Felder.

 

2.9. Povoa de Varzim - Leixoes:

Vom berüchtigten port. Norder immer noch keine Spur. Der Wind kommt aus SSE 2-3, wir kreuzen bis mittags und legen die restliche Strecke unter Maschine zurück. Fröhliches Wiedersehen mit "Zeezot" und "Loop-over-de-Loft". Mit dem Rad fahren wir die schöne Küste entlang und den Douro aufwärts nach Porto. Mit Ami und Michael von der "Loop-over-de-Loft" verbringen wir einen unterhaltsamen Abend bei köstlichem Essen in einem hervorragenden Lokal. Mit ausgesuchten Vorspeisen, gegrillter Seezunge mit Beilagen, Wein und Wasser bezahlen wir einschl. Trinkgeld zusammen 100,-- €! Zum Abschied kredenzt uns die Chefin des Hauses noch einen 10 Jahre alten Port.

 

So.4.9. Leixoes - Figuera da Foz:

Jetzt ist er da, der Norder. Morgens um 8.30 laufen wir bei NNW 4 aus. Setzen die Segel noch im Vorhafen und vorsichtshalber auch ein Reff ins Groß, aber bereits eine Stunde später reffen wir wieder aus. Der Wind weht beständig aus NNW 3-4. Um 18.45 passieren wir den Leuchtturm von Cabo Mondego und sind eine Stunde später in Figuera da Foz. Der Ort hat zur Seeseite eine beachtliche Skyline und wie sich bei einer Radtour herausstellt, einen riesigen Strand.

 

Di. 6.9. Figuera da Foz - Nazare:

Auslaufen bei Flaute, später weht es moderat aus NW mit 2-3 Windstärken. Beeindruckend die Bucht von Nazare. Über 100 m hoch und senkrecht aufsteigend liegt der alte Ortsteil Sitio. Darunter endloser Strand, nur unterbrochen vom geschützten Hafen. Die Kapwirkung ist erstaunlich, der Wind legt kräftig zu und so nehmen wir die Segel erst im Vorhafen herunter. Wunderbar auch der alte knorrige Hafenmeister, der trotz Krücke flink auf das Boot klettert, an dem wir längsseits gehen und uns Order gibt, was wir wo festzubinden haben. Ein Engländer, der vor 11 Jahren hier hängen geblieben ist.

Hier treffen wir die "Nubia" aus Harburg, meinem Heimatort. Sie wollen mit ihrem kleinen Sohn in die Karibik segeln.

Wir besuchen abends in Sitio in der alten Arena einen Stierkampf. Das Baden am Strand ist mit Vorsicht zu genießen. Es ist zwar einfach, ins Wasser zu kommen, aber nicht so einfach, ungeschoren von der hohen Brandung wieder an Land zu kommen.

 

So. 11.9. Nazare - Cascais:

Um 8.20 laufen wir aus Nazare aus und wenig später umgibt uns dichter Nebel. Vor Cap Nau Dos Coros bei Peniche wird die Sicht besser. Bis auf ein paar Segelversuche motoren wir die ganze Strecke und sind froh, als wir nach Peniche wenigstens die Dünung von achtern haben. Cabo da Rocca und Ponta da Azinhaga passieren wir und sind um 20.00 Uhr fest in Cascais.

Cascais und gleich daneben Estoril sind noble Vororte von Lissabon. Hier gibt es zwar wenig Strand, aber man kann sehr schön von der Promenade aus baden. Auf einem sehr schönen Radweg an der Küste besuchen wir Ponta da Azinhaga und die Wanderdünen südlich vom hochgelegenen Cabo da Rocca.

 

Di. 13.9. Cascais - Lissabon - Alcantara:

Nachmittags laufen wir aus Cascais aus. Bis Lissabon ist es nicht weit. In der Mündung des Tejo frischt es auf und wir rauschen mit 7-8 Knoten den Tejo hinauf. Belem und die Brücke über den Tejo sind schnell passiert. Nach kurzer Wartezeit an der Brücke in den Alcantara-Hafen machen wir im Zielhafen fest.

 

7 Tage verbringen wir in Lissabon, es gibt so unglaublich viel zu sehen! Leider werden uns am 7. Tag am hellichten Tag an einem belebten Platz unsere Fahrräder gestohlen. Von Spitzbergen bis Lissabon hatten wir sie in vielen Häfen im Einsatz. Sie waren oft angekettet irgendwo, wenn wir klettern waren oder auf Besichtigungs- und Stadttour. Zuvor in Lissabon sogar auf dem "Markt der Diebe", einem großen Flohmarkt. Ein wirklich herber Verlust!

 

Di. 20.9. Lissabon - Seixal:

Verholfahrt zum Tagus Yacht Service. Die Segel haben wir schon in Alcantara abgetakelt und verstaut. Wir können noch im Wasser liegen bleiben, was das Leben für uns vereinfacht. Die Dusche ist direkt am Stegende. Jeden Tag arbeiten wir in den kühlen Morgenstunden: Motor winterfest machen, Konserven sortieren, Tank konservieren, Bilge reinigen etc. Mit einem kleinen Leihwagen geht es dann anschließend zum Strand und auf Besichtigungsfahrt u.a. nach Sesimbra, dem nächsten interessanten Hafen für das kommende Jahr.

 

Am 26.9. wird "Düvel ok" mit dem Travellift an Land gesetzt. Wir verbringen die letzte Nacht hoch und trocken an Bord und fliegen mittags von Lissabon über Düsseldorf nach Hamburg, wo uns Tina und Erik abholen und nach Hause fahren.

 

Videofilm der gesamten Reise